Fenster und Türen

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Fenster und Türen sind wichtige Elemente an der Fassade eines Gebäudes und erfüllen Schallschutz, Eintritt von Sonnenlicht und Wärme ins Gebäude, kontrollierte Lüftung und Einbruchschutz. Ältere Fenster können Probleme wie undichte Fugen, unzureichenden Schallschutz und Wärmeverlust verursachen. Die Entscheidung, ob Fenster ersetzt oder saniert werden sollten, hängt von ihrem Zustand, der Hauptursache für den Wärmeverlust und eventuellen zusätzlichen Anforderungen ab. Es ist wichtig, im Vorfeld die Kosten und Wirtschaftlichkeit von Alternativen zu berücksichtigen.

Aufgaben von Fenster und Türen

Fenster und Türen sind ein wesentlicher Bestandteil der Außenfassade eines Gebäudes und müssen daher eine Vielzahl von Anforderungen und Aufgaben erfüllen. Neben dem Wärme- und Schallschutz sollen vor allem die Fenster den Eintritt von Sonnenlicht und Wärme in das Gebäude ermöglichen. Außerdem müssen Fenster eine kontrollierte Lüftung ermöglichen, einen Ein­bruchschutz bieten und den mechanischen, thermischen und der Feuchtebelas­tungen standhalten. Darüber hinaus sollte ihr Aussehen ästhetisch ansprechend und pflegeleicht sein.

Ausführungsarten

Es gibt verschiedene Arten von Fenstern, die sich in ihrer Ausführung unterscheiden. Einige Beispiele sind:

  • Einflügelige Fenster: Diese Fenster bestehen aus einem einzelnen Flügel, der sich öffnen lässt. Sie sind in der Regel einfach zu öffnen und zu schließen und eignen sich gut für Räume mit geringem Platzbedarf.
  • Zweiflügelige Fenster: Diese Fenster bestehen aus zwei Flügeln, die sich jeweils unabhängig voneinander öffnen lassen. Sie bieten eine größere Öffnungsfläche als einflügelige Fenster und eignen sich daher besonders für Räume mit hoher Luftzirkulation.
  • Klapp- und Drehfenster: Diese Fenster bestehen aus einem Flügel, der sich entweder klappen oder drehen lässt. Sie eignen sich gut für Räume, in denen nur wenig Platz zur Verfügung steht.
  • Schiebefenster: Diese Fenster bestehen aus einem oder mehreren Flügeln, die sich horizontal oder vertikal verschieben lassen. Sie eignen sich gut für Räume, in denen nur wenig Platz zur Verfügung steht
  • Fenster mit Festverglasung: Diese Fenster bestehen aus einem Flügel, der nicht geöffnet werden kann und stattdessen fest verglast ist. Sie eignen sich gut für Räume, in denen keine Luftzirkulation erforderlich ist.

Bauaufsichtliche Vorschriften

Die Landesbauordnungen (LBauO) schreibt unteranderem vor, dass Glastüren und Glasflächen die bis zum Fußboden herabreichen, so zu kennzeichnen sind, dass sie leicht erkennbar sind. Weiter muss das Rohbaumaß der Fensteröffnung mindestens ein Zehntel der Grundfläche des Raumes betragen. Die Fensterbrüstungen müssen dabei bis 12m Absturzhöhe 0,80m, im Übrigen 0,90m hoch sein. Außerdem müssen Fenster gefahrlos gereinigt werden können. Wenn dies von innen oder vom Erdboden aus nicht möglichst, müssen besondere Vorkehrungen vorhanden sein. Fenster die großer Sonnenstrahlung (Westseite) ausgesetzt sind benötigen einen außenliegenden Sonnenschutz (sommerliche Wärmeschutz). Der Mindestwärmeschutz nach DIN 4802-1 ist einzuhalten. Der erforderliche U-Wert bei Fenster und Fenstertüren beträgt dabei U=1,3 W/(m²K) bzw. bei Außentüren U=1,8 W/(m²K) gemäß Gebäudeenergiegesetz GEG.

Sofern Fenster oder Türen erneuert werden, ist die 10%-Regelung anzuwenden. Das heißt, ist die Flächen der geänderten Außenbauteile über 10% der gesamten jeweiligen Bauteilfläche ist die Einhaltung des Mindestdämmstandards nach GEG für die betroffenen Flächen einzuhalten.

10%-Regel

Fenster und Türen im Altbau

Bestandsfenster können aufgrund der Konstruktionsweise die hohen Anforderungen für Fensterglas, Fensterrahmen und Einbau nur teilweise erfüllen. Ältere Fenster sind häufig undicht, was dazu führt, dass sich die Bewohner im Raum unwohl fühlen. Auch der Schallschutz ist im Vergleich zu neuen Fenstern unzureichend. Das bei weitem größte Problem ist jedoch der Wärmeverlust durch undichte Fugen. Ob bestehende Fenster ausgetauscht werden sollten oder ob eine Sanierung wirtschaftlicher ist, hängt also von der Art der Fenster, dem Zustand, der Hauptursache für den Wärmeverlust und eventuellen zusätzlichen Anforderungen ab.

Im Vorfeld sollte der Zustand der Fenster geprüft, die Wärmeeinsparung durch neue Fenster ermittelt und die Kosten von Alternativen zu neuen Fenstern, wie neue Dichtungen oder Doppelverglasung, berücksichtigt werden.

Einbau von Fenster und Türen

Der Einbau von Fenster und Türen ist ein wichtiger Bestandteil vieler Renovierungs- und Neubauprojekte. Eine fachgerechte Fenstermontage ist notwendig, um sicherzustellen, dass das Fenster ordnungsgemäß funktioniert und den gewünschten Schallschutz und Wärmedämmung bietet. Eine RAL Montage ist eine Art von Fenster- und Türmontage, die von dem Deutschen Institut für Gütergemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren e.V. zertifiziert wurde. Diese Art der Montage stellt sicher, dass das Fenster den hohen Qualitätsstandards der RAL entspricht.

Die Fenster müssen mit Ihren Blendrahmen so in die Rohbauöffnungen eingebaut werden, dass ihr Eigengewicht und alle einwirkenden äußeren Kräfte (Wind- und Verkehrslasten) sicher auf das Bauwerk übertragen werden. Das Eigengewicht wird durch Tragklötze aufgenommen. Die Verbindungen zum Mauerwerk müssen federnd oder verschiebbar sein. Bewegungen dürfen auch nicht durch Putz oder sonstige angrenzende Bauteile verhindert werden. Nach dem Ausrichten sind die Fenster mit dem Bauwerk sicher zu verankern. Die Verankerungsmittel werden je nach Belastung, Verankerungsmöglichkeit in der Fensterleibung und Rahmenbauart gewählt. In Frage kommen vor allem Durchsteck-Rahmendübel und Ankerlaschen („Bankeisen“). Schwere Fensterelemente können mit Hilfe von Ankerschienen montiert werden. Montageschaum darf nicht als alleiniges Befestigungsmittel, sondern nur in Verbindung mit Verankerungen verwendet werden. Das Ausschäumen kann keinesfalls als Fugenabdichtung betrachtet werden.

Es ist notwendig, die Fugen zwischen Fensterrahmen und dem Rohbau umfassend zu dämmen, um sowohl Wärme- als auch Schallschutz zu gewährleisten. Dafür kann man z.B. lose Mineralfaser-Material, natürliche Produkte wie Sisal, Jute, Wolle und Flachs, Schaumstoff-Füllbänder oder Montageschaum verwenden.

Anschlüsse

Es ist wichtig, die Fugen zwischen Fenstern und Fensterleibungen so abzudichten, dass sie luft- und winddicht sind. Dabei sollten die Anschlüsse zwischen Fenster und Leibung an der Außenseite so ausgeführt werden, dass sie Schlagregen ableiten können (Regensperre) und an der Innenseite abgedichtet sind. Diese Abdichtung sollte umlaufend an allen Anschlussfugen, inklusive der Fuge zwischen Fensterrahmen und Fensterbank, durchgeführt werden. Rollladenkästen sollten ebenfalls innen luftdicht gestaltet werden, um eine erfolgreiche Abdichtung zu erreichen.

Verglasung

Bei der Verglasung von Fenstern im Wohnbereich kann heute nur noch Mehrscheiben-Isolierglas die Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllen. Es besteht aus zwei oder drei Scheiben mit einem Zwischenraum von 8 bis 24 mm, die so miteinander versiegelt sind, dass keine Luft durchdringen kann. Der Scheibenzwischenraum ist mit getrockneter Luft, mit Edelgasen (Argon und Krypton) gefüllt. Wärmeschutzgläser vermindern damit den Wärmedurchgang erheblich. Der Wärmegewinn durch Sonneneinstrahlung von außen ist bleibt dabei gewährleistet.

3-Fach-Verglasung derzeit „Stand der Technik“ Qualitätssicherung mit Hilfe einer Flamme. Die Spiegelungen zeigen die Anzahl der Gläser in der Verglasung.

3-fach-Verglasung

Sonnenschutz/Verschattung

Es gibt Gläser mit speziellen lichttechnischen Eigenschaften wie stark streuende, reflektierende, reflexarme, UV-absorbierende Gläser (Sonnenschutzglas). Zusätzliche Sonnenschutzlösungen wie Rollladen, Jalousien, Raffstoren, Screens, Senkrechtmarkisen, Klappläden und Schiebeläden können als außenliegende Vorrichtungen dienen und durch automatische Steuerungen nicht nur starke Sonneneinstrahlung verhindern, sondern auch bei Sturm eingefahren werden.

Einbruchshemmung

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden können, um die Einbruchhemmung von Türen und Fenster zu erhöhen:

  • Robuste Fensterrahmen, bestehend aus Materialien wie Aluminium oder Kunststoff, die robust und schwer zu beschädigen sind.
  • Fensterbeschläge verstärken, die besonders robust und schwer zu öffnen sind, zum Beispiel Fenstergriffe mit Sicherheitsverriegelung oder Fensterklauen.
  • Sicherheitsglas in Fenstern, das besonders schwer zu zerbrechen ist.
  • Fenstersicherungen die verhindern, dass das Fenster von außen geöffnet werden kann. Es gibt verschiedene Arten von Fenstersicherungen, wie beispielsweise Fensterriegel oder Fensterstangen.
  • Abusives Alarmsystem, das bei einem Einbruchversuch ausgelöst wird und somit Einbrecher abschreckt.

Um sicherzustellen, dass die ergriffenen Maßnahmen weiterhin effektiv sind, ist es wichtig, dass diese regelmäßig überprüft und gegebenenfalls erneuert werden. Die DIN EN 1627 gibt Anforderungen und eine Klassifizierung der Widerstandsklassen durch Einbruchversuchen an und beschreibt diese.

Beurteilung von Mängel

Kratzer in der Glasscheibe

Die Richtlinie zur Beurteilung der visuellen Qualität von Glas für das Bauwesen befasst sich mit der Bewertung der optischen Eigenschaften von Glasscheiben. Die Durchsicht durch das Glas ist von größerer Bedeutung als die Aussicht. Die Verglasung sollte aus einem Abstand von mindestens einem Meter und mit einem Betrachtungswinkel, der einer üblichen Raumnutzung entspricht, von innen nach außen betrachtet werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Prüfung der Verglasung nicht besonders markiert werden darf. Die Richtlinie unterteilt die Glasscheibe in verschiedene Flächen und erlaubt kleinere Blasen, Punkte, Flecken bis zu 2mm Durchmesser und einer Anzahl von bis zu 2 Stück pro 1m² sowie Kratzer mit Einzellängen von bis zu 15mm.

Kondensat von außen

Kondensat (Tauwasser) kann sich auf der äußeren Gleisscheibenfläche dann bilden, wenn die Glasoberfläche kälter als die angrenzende Luft ist. Bei Isolierglas mit hoher Wärmedämmung kann sich auf der witterungsseitigen Glasoberfläche vorübergehend Tauwasser bilden, wenn die Außenfeuchtigkeit (rel. Luftfeuchtigkeit) hoch und die Lufttemperatur höher als die Temperatur der Scheibenoberfläche ist.

Kondensat von innen

Die Tauwasserbildung auf der raumseitigen Scheibenoberfläche wird bei Behinderung der Luftzirkulation z. B. durch tiefe Laibung, Vorhänge, Blumentöpfe, Blumenkästen, Jalousetten sowie durch ungünstige Anordnung der Heizkörper, mangelnde Lüftung o.ä. gefördert. Kondensat innen hängt auch mit dem Rahmen selbst zusammen. -> Vorsicht da Schimmelgefahr!